Max’ 1.000km (fast) ohne Plan

Maximilian Gutmensch begab sich auf eine Reise, die einem gewöhnlichen Rennradfahrer/Rennradfahrerin eher fremd ist.

Am Donnerstag, den 18. April um 7 Uhr morgens, startete Maximilian zur zweiten Ausgabe des “Unknown Race” in Wien. Bei diesem Selbstversorger (Unsupported)-Radrennen mussten die Teilnehmer/innen eine Strecke von etwa 1.000 km zurücklegen und dabei eine Reihe von Kontrollpunkten (Checkpoints) passieren. Jeder Checkpoint wurde erst am vorhergehenden Checkpoint bekannt gegeben, so dass die Routenplanung nur während des Rennens und von den Teilnehmenden selbst vorgenommen werden konnte. Start- und Zielpunkt war der Starbike-Shop im zweiten Wiener Gemeindebezirk, alles dazwischen war unbekannt - daher auch der Name "Unknown"-Race. Wie bei allen unsupported Radrennen durften die Teilnehmenden dabei keine organisierte Hilfe von außen in Anspruch nehmen. Einkäufe, Reparaturen und Übernachtungen mussten an Orten erledigt werden, die allen Fahrern zur Verfügung standen. Gewonnen hat derjenige, der die Strecke in der kürzesten Zeit zurücklegt.

Das Rennen begann mitten in einem Kälteeinbruch, mit Wind, Regen und Schnee als ständigen Begleitern. Max' erste Etappe führte, wie die meisten Teilnehmenden, über den Kahlenberg, durch das Tullnerfeld nach St. Pölten und weiter ins schöne Mostviertel durch das Erlauftal; das war eine nette Überraschung. Dann ging es weiter nach Göstling an der Ybbs, Gams und ins Ennstal zum Checkpoint 1, der Liezener Alm. Doch schneebedeckte Straßen und Stürme machten es zu gefährlich, in der Dunkelheit weiterzufahren. Max sowie weitere Teilnehemende musste daher eine Nacht in Liezen verbringen. Trotz der Herausforderungen und Rückschläge ließ er nicht locker und fuhr am zweiten Tag des Rennens weiter in Richtung Slowenien, dem zweiten Checkpoint.

Obwohl er wegen eines defekten Felgenbandes zweimal unerwartet seinen Reifen wechseln musste, hielt er durch und überquerte nach dem Start in Liezen um 04:30 Uhr bei widrigen Bedingungen und Schnee das Schigebiet Hohentauern auf über 1.200m Seehöhe. Es führte ihn weiter zum Ossiachersee und Villach, bevor er im Kanaltal in talien ankam. Der Höhepunkt des Tages war zweifelsohne der atemberaubende Predilpass, bevor er den Checkpoint 2 in Tolminske Ravne in Slowenien erreichte.

Nach einer wohlverdienten aber kurzen Nacht in Bovec (SLO) war Max bereit, an Tag 3 wieder aufzubrechen. Mit neuer Energie und Entschlossenheit nahmen er erneut den Predilpass in Angriff, bevor es nach Bruck an der Mur zu Checkpoint 3 ging. Obwohl die Bedingungen mit kaltem, regnerischem Wetter und einigen körperlichen Beschwerden herausfordernd waren, hielt er durch und stieß gleichzeitig an seine Grenzen. Am Ende traf Max die schwierige Entscheidung, seine Reise in Richtung Checkpoint 4 (Illmitz) nach 790 km und drei Ländern in Friesach (Kärnten) zu beenden; zu groß waren die Strapazen der letzten Tage. Dank ÖBB konnte er die Reise nach Wien (ohne Rad) fortsetzen.

Was konnte Max mitnehmen?

Er hat seine eigene Stärke und Widerstandsfähigkeit entdeckt und wurde daran erinnert, wie wichtig Durchhaltevermögen und eine positive Einstellung ist. Auch wenn er dieses Mal die Ziellinie nicht überquert hat, freut er sich bereits jetzt, neue Wege zu gehen und seine Grenzen zu überwinden.

"We never loose, we either win or learn". Dieses Motto erinnert uns erneut daran, dass jede Erfahrung, ob erfolgreich oder nicht, uns hilft, zu wachsen und eine bessere Version von uns selbst zu werden. Max' Reise ist ein Beweis für die Kraft der Widerstandsfähigkeit und die Freude, sich auf neue Abenteuer einzulassen.

Von 121 gestarteten Sportlerinnen und Sportlern erreichten 42 das Ziel. Am Schnellsten der Holländer Will Vousden in 2 Tagen, 1 Stunde und 55 Minuten am Rad.

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